Krim Sekt

Fürst Golizyn war seit 1870 Besitzer des Weingutes Nowyj Swet an der Ostküste der Krim. Die malerische Gegend um die Bucht mit markantem Felsen hatten die Griechen einst Paradeisio genannt. Die natürlichen Grotten und Höhlen eigneten sich hervorragend zur Wein- und Sektproduktion. Golizyn legte hier die erste Sektkellerei Russlands sowie eine Kollektion erlesenster Weine an. 1900 errang Golizyns Sekt in Paris erstmals in der Geschichte Russlands den Grand Prix. Der Fürst hatte das paradiesische Stück Erde in Nowyj Swet umbenannt, da er mit dem neuen Namen, der „Neue Welt“ bedeutet, eine Parallele zu Christoph Columbus herstellen wollte. Dieser hatte Amerika entdeckt und er - Fürst Golizyn – für Russland das edle Getränk „Schampanskoje“. (Die Methode der Flaschengärung „méthode champenoise“ war noch jung und erst nach 1800 in Frankreich von dem Kellermeister Clicqout entwickelt worden).

Golizyn ließ auch in der Bucht von Balaklawa, wo ein ähnliches Mikroklima wie in der Champagne herrscht, Wein zur Gewinnung von Sekt anpflanzen. Hier werden heute die Sektsorte „Solotaja Balka“ (Goldene Schlucht) sowie rote und weiße Tischweine hergestellt.

Ende 1911 machte Golizyn sein Gut an der Ostküste, das sich auf schwere Weine und Sekt spezialisiert hatte, dem verdutzten Zaren Nikolaj II. mit den folgenden Worten zum Geschenk: „Eure Hoheit, ich habe zwei Töchter, was nichts Besonderes ist, aber darum geht es nicht. Ich habe einen Sohn - einen ungesetzlichen. Eure Hoheit, adoptiert ihn. - Pause - Dieser Sohn ist Nowyj Swet“.

Nikolaj II. nahm das Geschenk an und erfüllte die Bitte Golizyns, eine Villa mit 20 Zimmern für Wissenschaftler zu errichten, damit diese vor Ort Probleme des Weinbaus erforschen und klären konnten. Golyzin starb im Januar 1916 und wurde in Nowyj Swet in der Familiengruft begraben.