Tschufut-Kale Höhlenstadt

In der Nähe von Bachtschissaraj, etwa 1 km hinter dem Mariä-Himmelfahrtskloster, befindet sich Tschufut-Kale. Die Stadt wird auch zu den sogenannten Höhlenstädten gezählt, die auf Bergplateaus der nördlichen Kette des Krimgebirges zwischen Sewastopol und Simferopol angelegt wurden (siehe: Eski-Kermen, Mangup-Kale). Sogenannt, da diese Orte nicht ausschließlich aus Höhlen bestanden, sondern es auch viele oberirdische Bauten, insbesondere Befestigungsanlagen, gab.




Die Stadt wurde vermutlich im 6. oder 7. Jh. gegründet. Ende des 13. Jh. nahmen die Tataren die Stadt ein, errichten starke Befestigungen und nannten sie "Kyrk-Or" (Vierzig Festungen). Nach der Fertigstellung der neuen krimtatarischen Hauptstadt Bachtschissaraj verließen sie die Stadt. Zurück blieben die Karaimer, die sich seit dem Ende des 14. Jh. hier angesiedelt hatten. Aus dieser Zeit stammt der Name Tschufut-Kale "Jüdische Festung".

Die Karaimer oder Karäer, waren eine eigene Religionsgruppe jüdischen Glaubens, die denTalmud nicht anerkannte. Ihre Gebethsäuser, Kenassen, sind noch zu besichtigen, in der Nähe befindet sich ein karaimischer Friedhof.

Nach der Annektion der Krim durch Katharina II. bekamen die Karaimer Privilegien und freies Niederlassungsrecht in Rußland verliehen. Die russisch-orthodoxe Kirche sah in ihnen keine Juden. Seit dem Ende des 18. Jh. verödete die Stadt.

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