Geographie - Krim

Die Halbinsel Krim liegt im Süden der Ukraine um den 45. Breitengrad wie Norditalien und Südfrankreich, sozusagen genau auf der Hälfte zwischen dem Nordpol und dem Äquator. Das Territorium umfasst knapp 27.000 Quadratkilometer. Ihre größte Ausdehnung von Nord nach Süd, von Perekop bis zum Kap Sarytsch beträgt 207 km, von der Westküste auf der Halbinsel Tarchankut bis zur Ostküste auf der Halbinsel Kertsch sind es 324 km. Jenseits der 3 km breiten Meerenge von Kertsch, über die es eine Eisenbahnfähre gibt, sind auf russischer Seite schon die Berge des Kaukasus zu sehen. Die Krim ist mit dem ukrainischen Festland durch die Landenge von Perekop verbunden, die an ihrer schmalsten Stelle nur 8 km breit ist. Das Asowsche Meer im Nordosten bildet hier die Bucht von Siwasch, die durch die über 100 km langen Landzunge Arbatskaja vom offenen Meer abgetrennt wird.

Auf der Krim leben etwa 2,5 Millionen Menschen, wobei die Russen knapp die Zweidrittelmehrheit stellen. Dazu kommen 25 % Ukrainer, 12 % Krimtataren sowie andere Nationalitäten wie Griechen, Armenier, Bulgaren und Türken. Die 18 Städte und 14 Gebiete der Autonomen Republik Krim werden von Simferopol aus verwaltet.

Das Relief der Krim hat sich vor etwa 12 Millionen Jahren als Korallenriff auf dem Meeresgrund gebildet. Im Süden erhebt sich das aus Kalkstein bestehende Krimgebirge in drei parallelen Gebirgszügen von Südwest nach Nordost. Der nördliche Gebirgszug mit einer maximalen Höhe von 344 m erstreckt sich zwischen den beiden größten Städten der Krim Sewastopol und Simferopol. Der Innere ist bis zu 738 m hoch.

Der südliche Hauptgebirgszug, das Jaila-Gebirge, zieht sich über 150 km zwischen der Bucht von Balaklawa bei Sewastopol bis nach Feodosija längs der Küste. Die Steilwände an der Südküste und zahlreiche Gebirgsspalten auf den Plateaus sind beliebte Trainingsorte für Bergsteiger. Der höchste Gipfel ist mit 1545 m der Roman-Kosch oberhalb der Ortschaft Gursuf.

Es gibt einige Berge vulkanischer Herkunft, d.h. Massive aus erstarrter Magma, die vor ca. 150-160 Millionen Jahren ausgeworfen wurde. Der größte unter ihnen ist der Kara Dag (tatarisch: „Schwarzer Berg“), dessen phantastische Lavaformationen sich kilometerlang an der Ostküste (bei Koktebel) erstrecken. Seine höchsten Gipfel messen 440 m und 577 m.

Etwa 80 % des Territoriums der Krim ist Steppe. Durch den Bau des 400 km langen Nördlichen Krimkanals zwischen dem Dnjepr-Stausee von Kachowka über Perekop 1963 und der Verlängerung nach Kertsch 1978 konnten über 270.000 ha trockenes Steppengebiet mit Wasser aus dem Dnjepr bewässert werden. Das Gesamtnetz des Kanalsystems hat eine Länge von 1500 km. Davon profitierte insbesondere die Halbinsel Kertsch im Osten, wo es keine Flüsse gibt. Es wurden Wein- und Obstplantagen angelegt, Getreide, Reis und Pflanzen zur Gewinnung ätherischer Öle angebaut. Mehr als 80 % des auf der Krim verbrauchten Wassers stammt aus dem Dnjepr.

Zusätzlich wurden etwa 20 Stauseen und 500 Teiche angelegt. Der größte Stausee (von 1955) liegt bei Simferopol. Auf der Krim entspringen etwa 250 Flüsse mit einer Länge über 5 km und über 1000 Bäche und Wasseradern, die alle relativ wasserarm sind. Der größte Fluss ist der 232 km lange Salgir, der durch Simferopol fließt und im Asowschen Meer mündet. Er ist auch in das System des Krimkanals integriert.

Im Südwesten bilden die Flüsse Alma (84 km), Tschornaja (41 km), Katscha (69 km) und Belbek (63 km) malerische Täler zwischen Bachtschissaraj und Sewastopol. Sie fließen nördlich von Sewastopol ins Schwarze Meer.

Auf der Krim gibt es etwa 50 flache Salzseen, die reich an Kalium, Magnesium, Natrium und Chlor sind. Sie entstanden in der späten Eiszeit, als der Spiegel des Schwarzen Meeres anstieg und die ufernahen Schluchten, Flussmündungen und Täler überschwemmte. Im Laufe der Zeit wurden diese dann vom Meer abgeschnitten.

Der heilsame Schlamm findet breite, therapeutische Anwendung. Die Salzseen liegen überwiegend im Küstenbereich um Jewpatorija und Tarchankut im Westen, Krasnoperekops im Norden und auf der Halbinsel Kertsch im Osten. Der größte von ihnen, der Sasyk-Siwasch (tatarisch: „Stinkender Schlamm“) zwischen Saki und Jewpatorija, hat eine Oberfläche von 75 Quadratkilometern.