Palast der Khane in Bachtschissaraj

Mit dem Bau des Palastes wurde 1501 unter Khan Mengli-Girai begonnen. Dieses Jahr gilt auch als offizielles Gründungsdatum der Stadt Bachtschissaraj (tatarisch: "Garten-Palast" oder "Palast in den Gärten"). Ende des 15. Jh. war das Chanat der Krimtataren als Vasall unter die Oberherrschaft des aufstrebenden Osmanischen Reiches gekommen. Eine neue Residenz schien Mengli-Girai da angemessen, unterstrich diese seinen Herrschaftsanspruch.
 
 
 

Die Palastanlage ist im Osmanischen Stil errichtet, sowie mit Elementen arabischer Baukunst und der Renaissance versehen. Das älteste erhaltene Gebäude des Palastes ist das Hauptportal, welches von dem italienischen Architekten Aleviso errichtet wurde. Aleviso war einer Einladung des Zaren Iwan III. nach Moskau gefolgt und wurde auf seiner Reise vom Khan 1503/04 für 15 Monate zwangsinterniert. 1736 brannte bei einem Angriff russischer Truppen ein großer Teil des Palastes ab, er wurde aber in weiten Teilen wiederhergestellt. Nach der endgültigen Eroberung der Krim durch Rußland 1783 besuchte Zarin Katharina die Große auf ihrer Inspektionsreise 1787 auch Bachtschissaraj. Sie verbrachte drei Tage in dem Palast und zeigte sich beeindruckt von der Anlage.

Zu besichtigen sind der Palast, das Botschafterportal von Aleviso mit seinem Empfangssaal, der Harem und weitere Nebengebäude.

Die Moschee wird seit 1993 wieder von der muslimischen Gemeinde genutzt.

Auf dem Palastgelände befindet sich auch der Friedhof der Khane.

Der Tränenbrunnen wurde 1764 im Auftrag des Khan Krim-Girej vom persischen Meister Omer geschaffen und sollte an die jung verstorbenen Lieblingsfrau des Khans erinnern.

1820 besuchte Alexander Puschkin Bachtschissaraj. Inspiriert durch den Tränenbrunnen verfasste er das romantische Verspoem "Der Brunnen von Bachtschissaraj" (1821-23) und das Gedicht "Dem Brunnen des Palastes von Bachtschissaraj" (1824), welches mit den Zeilen beginnt:

"Brunnen der Liebe, lebendiger Brunnen
Ich habe dir zwei Rosen zum Geschenk gebracht.
Ich liebe dein ewiges Murmeln
und deine poetischen Tränen...."

Daher rührt der Brauch, in die oberste Schale des Brunnens zwei Rosen zu legen.

1934 schuf der Komponist Assafejew in Anlehnung an das Poem von Puschkin das klassische Ballett "Die Fontäne von Bachtschissaraj". Damit wurde der Name Bachtschissaraj Bestandteil russischer Kulturgeschichte und ein Symbol für Romantik.

www.krim-reise.de