Schwalbennest
Auf dem Kap Aj-Todor steht das zum Wahrzeichen der Südküste gewordene „Schwalbennest“, russisch Lastotschkino Gnesdo. Es „klebt“ wie ein Vogelnest auf dem 38 m hohen Aurora-Felsen und scheint mit ihm eine Einheit zu bilden. Ende des 19. Jh. kehrte ein General aus dem Russisch-Türkischen Krieg zurück. Sein Lieblingsplatz war der Aurora-Felsen am äußersten Ende des Kaps. Dort errichtete er bald eine hölzerne Datscha, die im Volksmund „Generaliff“ genannt wurde. Später erwarb die Datscha eine reiche Moskauer Dame namens Rachmanowa, die dem Häuschen den Namen „Schwalbennest“ gab. 1911 verkaufte sie ihr „Nest“ dem deutschen Erdölproduzenten Baron von Stengel. Dieser beauftragte den Architekten Sherwood mit dem Bau eines steinernen Schlösschens im Stil mittelalterlicher Burgen, wie sie am Rhein vorkamen. 1912 war das malerische Bauwerk mit massivem Turm, Zinnen und Schießscharten fertig.
Bei dem heftigen Erdbeben von 1927 wurde das Gebäude stark beschädigt. Es bildeten sich Risse, die Stützpfeiler der Terrasse sowie ein Teil der Felswand stürzten ins Meer. 1968 begann man mit den Restaurierungsarbeiten, wozu das Schloss Stein für Stein abgetragen werden musste. Der Felsen wurde stabilisiert und gegen Erdbeben abgesichert. 1971 konnte das Schlösschen, ergänzt durch neue dekorative Details und spitze Türmchen, wieder eröffnet werden. Heute befindet sich ein teures, italienisches Restaurant darin.